02.03.2022
La dolce vita in Meran
WIe nicht anders zu erwarten, ist es doch noch recht frisch, aber immerhin reicht eine Lage Jacken aus.
Die Sicht, wenngleich jetzt schon sehr von unten ist auch heute perfekt. Laaser Spitze, kurz der Hohe Angelus, Hasenöhrl, Mutspitze erinnern an meine Touren zu ihnen, am oberen Talende lädt immer noch der Piz Sesvenna ein. Großer Ifinger und Hirzer erleichtern die Lokalisierung vom noch nicht im Taleinschnitt sichtbaren Meran. Von links oben winkt mir Herr Messner von seinem Schloss Juval aus zu.
Die Etsch fließt fast schon träge vor sich hin - bis kurz hinter Töll, wo die Steilstufe beginnt. Die Straße folgt dem rechten (südlichen) Berghang bzw. verläuft dort im Tunnel, vorbei an der bekannten Brauerei Forst, der Radweg folgt der sog. Alten Landstraße bis zum Trautmannsdorfer Thronsessel, auf dem ich natürlich Platz nehme und auf Dorf und Schloß Tirol, Algund und Meran schaue.
Danach geht es auf engen Radwegserpentinen wieder dicht an die Etsch, die hier zwischen großen Felsbrocken herunterrauscht (und zudem unterirdisch das Kraftwerk antreibt). Schade, dass Teile des Höhenunterschieds nicht für horizontalen Schwung genutzt werden können, sondern nur die Bremsklötze verschleißen...
An Algund vorbei geht es zum Zufluss der Passer und an ihr entlang zum Theaterplatz, zum Kurhaus und zum Sandplatz von Meran, wo ein kleines Mittagessen im Freien ein Gefühl von dolce vita im Frühling aufkommen lässt, ein paar Bienen sind zumindest auch schon da. Für einen Besuch in der Therme, wie nach der (Wirklich-komplett-zu-Fuß-)Wanderung mit meinem Vater von Oberstdorf hierher, reicht die Zeit leider nicht.
Auch heute wird der eigentlich tolle Radweg von fehlender Beschilderung und vor allem von Baustellen, die zu großräumigen Umfahrungen zwingen, „bereichert“. Die Knie bedanken sich insbesondere für jede eigentlich unnötige, steile Brücke über Fluß, Bahnstrecke oder Schnellstraße und für jeden unnötigen Anstieg, die es auch im Talboden zuhauf gibt. Aber schlussendlich komme ich doch gut in Bozen an, winke kurz zum Herrn Messner jetzt auf Schloss Sigmundskron hoch und mache noch einen kurzen Stadtbummel bevor es dunkel wird.
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